Mehr Mitsprache und Unterstützung für Solo-Selbständige und Freiberufler
Mehr als 2 Millionen Menschen sind in Deutschland als Solo-Selbständige tätig. Freiberufler erwirtschafteten 2015 Einkünfte in Höhe von 77,7 Milliarden Euro. Doch beim heutigen Spitzentreffen der Bundeskanzlerin mit Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden sind Vertreter*innen von Selbständigen, von Freiberuflern oder aus Kunst- und Kultur erneut nicht eingeladen.
Das muss sich dringend ändern. Denn hier geht es nicht um Zahlen. Es geht um Betreiber*innen von Läden und Cafés, die unsere Innenstädte vielfältig machen, Gründer*innen die wirtschaftlich für neue Ideen und Innovationen sorgen, Kunst- und Kulturschaffende, die uns täglich neue Denkanstöße oder Erlebnisräume eröffnen und viele mehr. Um eine Gruppe Menschen, die zusammen mehr zu Schaffung von Arbeitsplätzen, zum Steueraufkommen oder BIP beiträgt, als es die Bundesregierung wahrzunehmen scheint. Seit März herrscht bei den meisten Betroffenen Dauerkrise. Viele haben Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, die ihre wirtschaftliche Existenz auf Messers Schneide stellt. Nun drohen die aktuellen Maßnahmen – die dem Gesundheitsschutz der gesamten Gesellschaft dienen – finanziell den meisten das Genick zu brechen.
Denn die aktuellen Hilfsprogramme halten ihr Versprechen nicht. Sie kommen bei denen, die dringend auf Unterstützung angewiesen sind gar nicht oder viel zu wenig an. Hohe bürokratische Hürden verschließen den Zugang zu Überbrückungshilfen und der so wichtige Unternehmerlohn wird vom Finanzministerium und Olaf Scholz weiter blockiert. Dabei würde ein solcher Unternehmerlohn verhindern, dass vielerorts die Altersrücklage aufgelöst oder Ausgaben für die Generierung neuer Aufträge eingestellt werden müssen.
Wenn jedoch nicht schnell gehandelt wird, geht nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich und kulturell etwas unwiederbringlich verloren. Soweit dürfen wir es nicht kommen lassen. Deswegen fordern wir die Bundesregierung auf:
1. Die Belange der Solo-Selbständigen und Freiberufler endlich ernst zu nehmen und sie auch auf höchster Ebene gleichberechtigt mit anderen Wirtschaftsverbänden bei der Ausgestaltung und Nachbesserung von Hilfsprogrammen zu konsultieren.
2. Die bestehenden Überbrückungshilfen nicht erst im Januar, sondern unverzüglich zu entbürokratisieren und diese wie auch die Notfallhilfen für mehr Betroffene zugänglich zu machen.
3. Den Weg für einen Unternehmer*innenlohn endlich frei zu machen. Betroffenen damit Unterstützung bei den Kosten ihres Lebensunterhalts zukommen zu lassen und drohende Altersarmut zu verhindern.
Unterstützer*innen:
Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Robert Habeck, Parteivorsitzender Bündnis 90/Die Grünen
Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin und Sprecherin für Auswärtige Kulturpolitik Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Erhard Grundl, Sprecher für Kulturpolitik Bündnis 90/Die Grünen
Dr. Andreas Lutz als Vorstandsvorsitzender für den Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) e.V.sowie auch als Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft
Selbständigenverbände (BAGSV)
Udo Lindenberg, Musiker
Bund der Selbständigen Deutschland e.V.
Ralph Ruthe, Cartoonist
Carolin Kebekus
Till Brönner, Musiker
Carolin Emcke, Autorin
Berufsverband unabhängiger Handwerkerinnen und Handwerker (BUHe.V.)
Bundesverband der Freien Musikschulen
Sibel Kekilli, Schauspielerin
Berufsverband der Deutschen Kommunikationsdesigner e.V.
Andreas Arlt, Bundesvorsitzender Händlerbund e.V
Birgit Böcher, Forum Musikwirtschaft
2Raumwohnung/ Inga Humpe und Tommi Eckart
Oliver Kalkofe, Comedian
Dr. Carola Dorner, Vorsitzende, Freischreiber – Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten
Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller e.V.
ATICOM, Fachverband der Berufsübersetzer und Berufsdolmetscher e.V.
Jasmin Tabatabai, Schauspielerin und Musikerin
Guido Aras, k. 2. Vorsitzender Berufsverband der Fernsehkameraleute (BVFK) e.V.
Prof. Jens Michow, Präsident, Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V.
Joachim Król, Schauspieler
Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V.
Alice Brauner, Journalistin und Filmproduzentin
Etta Scollo, Musikerin
Victoria Ringleb, Geschäftsführerin Allianz deutscher Designer (AGD) e.V. und Sprecherin der
LIEBLINGSMENSCH – ein partizipatives Fotoprojekt der altonale
Die Nachbarschaft in Altona war aufgerufen, ihren Lieblingsmensch zu fotografieren. Wer lebt und arbeitet in Altona? Wer geht hier spazieren? Und warum ist die Person ein Lieblingsmensch? Gerade in Zeiten von Rückzug und Vereinzelung zeigen die entstandenen Portraits ganz unterschiedliche Menschen, die die Vielfalt und Diversität unseres Stadtteils spiegeln.
Nun sind die Lieblingsmenschen auf Fahnenstoff gedruckt und werden in einer raumgreifenden Ausstellungsinstallation im XXL-Format im Mercado präsentiert.
EKZ Mercado: 7. September bis 3. Oktober, Mo bis Sa 9.30 bis 20.00 Uhr (Verkaufsoffener Sonntag: 27. September, 13 bis 18 Uhr)
mehr unter: https://www.altonale.de/altonale/altonaledigital/lieblingsmensch/